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Imkerei Wabengold

Ich mache halbe-halbe mit meinen Bienen.
Bienenhaltung ist mehr als Honigerzeugung. Früher konnten die Imker einfach aus dem Über-schuss der Natur einen Teil für sich abschöpfen und Honig ernten. Heute müssen alle Massnah-men in der Imkerei zum Ziel haben, die Bienen zu stärken.

In meiner Bio-Imkerei arbeite ich deshalb mit Naturwabenbau. Die Bienen können aktiv am Bau ihres Stockes mitentscheiden. Wenn möglich lasse ich meine Völker schwärmen. Ich riskiere damit zwar den Verlust von Völkern und Honig, habe dafür aber immer junge, kräftige Völker und die Bienen können ihren natürlichen Trieb ausleben.

In unserer Region gibt es normalerweise zwei Honigernten im Jahr: den Frühjahrs- und den Sommerhonig. Der Frühjahrshonig ist für die Bienen wertvoller. Davon lasse ich alles im Stock und entnehme nur den Überschuss. In nassen Jahren gibt es dann nichts zu ernten für mich. Der Sommerhonig ist für die Bienen weniger wertvoll und muss entnommen werden, um möglichen Erkrankungen im Winter vorzubeugen.

Zum Glück können meine Bienen über die biodynamisch gepflegten Flächen von Gut Rheinau fliegen. Auch die verschiedenen Samenkulturen der Sativa sind für sie sehr wertvoll. Im umliegenden Wald finden die Bienen viele blühenden Linden. Trotzdem ist heutzutage das Nahrungsangebot für die Bienen leider nicht gross genug. Als Ersatz für den Sommerhonig gebe ich Invertzucker aus biologischem Anbau, der von den Bienen leicht und gerne angenommen wird.

Die Umgebung der Bienenstände  pflege ich zusätzlich mit dem biodynamischen Hornkieselpräparat und rund ums Bienenhaus im Chorb habe ich einen Bienengarten angelegt. Die Bienen schenken uns wunderbare Produkte, mit dem Garten möchte ich auch ihnen etwas zurückgeben.

Überhaupt finde ich, dass man als Imkerin ein gutes Verhältnis zu den Bienen pflegen muss. Man sollte die Bienenstände mit einer offenen Haltung besuchen, ohne dass man immer gleich etwas von den Bienen will. Für „meinen“ Honig bekomme ich immer wieder Lob, den ich bei meinen Besuchen gerne an meine Bienen weitergebe, denn sie sind ja die Meisterinnen. Das Verhältnis zu den Bienen muss geprägt sein von Aufmerksamkeit und Hingabe. Meine Bienen sind auch darauf angewiesen, dass sie sich auf mich verlassen können. Wenn ich ihnen Sommerhonig wegnehme, müssen sie darauf vertrauen können, dass auch ich an den nächsten Winter denke. Zudem ist die Imkerei am Ende auch eine teilweise strenge Arbeit, die man nicht scheuen darf.

Kontakt

Désirée Zschunke
Chorbstrasse 26, 8462 Rheinau
desiree.zschunke@posteo.ch

Kontoangaben

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